Die Goethe-Schule in Rosario/Argentinien ist an einem Schüleraustausch mit dem KG interessiert. Der Kontakt stammt aus meiner Zeit in Wiesbaden, wo ich mehrere Male einen Schüleraustausch mit dieser Schule und diesen Kollegen organisiert habe. Jetzt wurde ich wieder angeschrieben. In der Goethe-Schule ist Deutsch die erste Fremdsprache. Die Schüler können meist schon gut Deutsch. Folgende Fragen werden immer wieder gestellt: 1. Warum Argentinien und nicht Spanien (was ja viel näher wäre). In Spanien wird kaum Deutsch gelernt. Es besteht ein großes Interesse an Kontakten mit englisch-sprachigen Ländern. Umgekehrt ist Spanisch inzwischen als Schulfach derart verbreitet, dass die Schulen, die Kontakte suchen, aus dem Vollen schöpfen können. Gleichzeitig lähmt die aktuelle heftige Wirtschaftskrise in Spanien mögliche Projekte. Viele Familien können sich derzeit eine Reise nach Deutschland nicht erlauben. Allerdings ermöglichen neue Programme der Bundesregierung Praktikumsaufenthalte in Deutschland, die in einer Ausbildung münden können. Hierin besteht sogar eine gewisse Chance der Krise. In Argentinien ist die Situation ganz anders. Deutsch hat dort einen viel höheren Stellenwert als in Spanien. Kurioserweise besteht sogar vielmehr Interesse an Deutsch als an Englisch. Dies ist teilweise auch mit der Besiedlungsgeschichte im 19.Jahrhundert zu erklären. Ähnliches gilt in Argentinien übrigens für Italienisch. Weiterhin haben die teilnehmenden Familien weniger finanzielle Probleme. 2. Was kostet der Austausch? Der Flug kostet ca. 1000 Euro. Die Dauer des Austauschs ist drei Wochen. Das klingt natürlich viel, aber man sollte sich den Gegenwert vor Augen halten. Neben den Erlebnissen und den Reisen, entstehen persönliche Kontakte, eine Fremdsprache wird erlernt und der Horizont wird erweitert. Es handelt sich oft um Erfahrungen, die im Leben von Nutzen sind. Die Lebenshaltungskosten sind dort sehr niedrig. Beispielsweise kostet der Eintritt für einen Kinobesuch 1 Euro, eine Cola ebenfalls 1 Euro. Natürlich kommen noch die Kosten für die dortigen Exkursionen hinzu, die aber ebenfalls weitaus billiger sind als bei uns. Insbesondere die Fahrt zu den Wasserfällen von Iguazu ist eine Sensation. 3. Versäumt man viel Unterricht? Nein. Der Aufenthalt dauert drei Wochen und bezieht die Herbst- oder Osterferien mit ein, sodass nur wenige Tage verpasst werden. 4. Ist der Aufenthalt gefährlich? Passieren kann immer und überall etwas. Argentinien gilt nicht als gefährliches Land. Natürlich müssen sich die Schüler an die Anweisungen der Lehrer und der Familie halten. 5. Der Gegenbesuch Die argentinischen Schüler würden im Februar 2016 für drei Wochen kommen. Ebenso wie die deutschen Schüler werden sie an den Wochenenden reisen (wenn sie schon in Europa sind). Ansonsten besuchen sie den Unterricht. Frithjof Roes-Wies |
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